Burnout was tun? Burnout bedeutet so viel wie „sich ausgebrannt fühlen“ und zählt zu den Stresserkrankung. Durch langanhaltenden Stress und Anspannung, ohne entsprechenden Ausgleich sind die Energiereserven des Körpers aufgebraucht. Sie fühlen sich ständig müde, erschöpft und nicht mehr belastbar.
Heute leben wir in einer modernen Hochleistungsgesellschaft.
Höher, weiter, schneller – und das am besten gleichzeitig. Statt des Säbelzahntigers, jagen uns nun Deadlines und Konflikte mit Kollegen. Die natürliche Alarmreaktion des menschlichen Körpers darauf hat sich kaum verändert: Freisetzung von Stresshormonen, ein schneller, flacher Atem, Anstieg von Herzfrequenz, Blutdruck, Blutzucker, Verlangsamung von Magen,- Darm,- Blasenfunktion und Sexualtrieb.
Bei länger andauerndem Stress wird es für den Körper immer schwieriger, auf die Stressauslöser zu reagieren. Es kommt zu dauerhafter Anspannung und Erschöpfungszuständen. Werden diese Reaktionen nicht erkannt und ernst genommen kann ein Burnout die Folge sein.
Schon gewusst? Burnout gehört aktuell zu den wichtigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland.
Nach Angaben der AOK haben sich die Fehlzeiten aufgrund von Burnout Diagnosen in den letzten zehn Jahren extrem erhöht. 2021 wurden demnach im Schnitt 141,8 Krankheitstage je 1.000 Mitglieder aufgrund einer Burnout Diagnose erfasst. Hochgerechnet auf alle gesetzlich krankenversicherten Beschäftigten ergeben sich daraus für 2021 rund 194.000 Burnout Betroffene mit insgesamt 4,8 Mio. Krankheitstagen.
Bis vor kurzem wurde Burnout unter der Diagnosegruppe „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ eingeordnet. In der überarbeiteten ICD-11 Version, die ab dem 1. Januar 2022 in Kraft getreten ist, wird Burnout nun als Erkrankung aufgrund von “Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann” klassifiziert. Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (‘ICD’, englisch: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) ist das wichtigste, weltweit anerkannte Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen.
Zu den bekanntesten Beschwerden bei langanhaltendem Stress und Burnout zählen:
• Starke Müdigkeit und körperliche und mentale Erschöpfung
• Ohrengeräusche, Tinnitus, Herzrasen, Verspannungen, Verdauungsbeschwerden
• Abnehmende Leistungsfähigkeit
• Stimmungsschwankungen (Gereiztheit, Verzweiflung, Überlastung und Depression)
Da es sich bei stressbedingten Erkrankungen um sehr individuelle Leiden handelt, muss auch die Therapie speziell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sein und im Verlauf angepasst werden.
Während einer ausführlichen Anamnese werden körperliche, mentale und soziale Gesichtspunkte mit einbezogen. Denn die Stressoren, die Sie in einen Stresszustand und den Körper in Alarmbereitschaft versetzen, sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Wir betrachten Burnout ganzheitlich. Dabei spielen nicht nur die psychische Überlastung durch Stress und der Umgang mit Stressoren eine Rolle, sondern auch die Wiederherstellung der körpereigenen Regenerationsfähigkeit.
In meiner Praxis wird dabei neben der Untersuchung auf andere körperliche Erkrankungen auch Wert auf Vitalstoffdefizite, Stresshormone und die Herzfrequenzvariabilität gelegt.
Bei Defiziten in der Energieproduktion können spezielle Verfahren zur Regeneration der Mitochondrien, den kleinen Kraftwerken unserer Zellen, z.B. durchsimuliertes Höhentraining IHHT, helfen. Unterstützend kann darüber hinaus Akupunktur oder eine Infusionstherapie mit hochdosiertem Vitamin-C empfehlenswert sein, um den Anspannungszuständen entgegenzuwirken.
Die Beschwerden von chronischem Stress und Burnout entwickeln sich oft zur persönlichen Abwärtsspirale. Den Stress ganz abzuschaffen wird nur selten gelingen und das ist auch gar nicht nötig, wenn Sie genug Widerstandskraft auf körperlicher und geistiger Ebene entwickeln. Mit dem Burnout-Rechner nach Dr. M. Nelting können Sie ermitteln, ob bei Ihnen bereits Anzeichen eines Burnouts zu erkennen sind und wie hoch Ihr Risiko für eine derartige Erkrankung ist.
So können Sie gezielt Präventionsmaßnahmen ergreifen. Welche Verfahren dazu im Einzelnen eingesetzt werden, sollte individuell entschieden werden.