Atlastherapie
Nackenschmerzen, Verspannungen der Schultern und Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel oder Tinnitus nehmen immer mehr zu und gelten inzwischen als Volksleiden. Häufig wird jedoch übersehen, dass diese Beschwerden mit einer Fehlstellung der Halswirbelsäule zusammenhängen können. Der erste Halswirbel, der Atlaswirbel, kann hierbei eine zentrale Rolle spielen. Eine Fehlstellung des Wirbels kann zu einer der oben genannten Symptomen führen. Die Atlastherapie zielt darauf ab, diese Fehlstellung zu korrigieren und dadurch die Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus - Anspannung und Entspannung - wiederherzustellen.
Was ist die Atlastherapie?
Die Atlastherapie ist eine spezialisierte Behandlungsmethode, die sich auf den ersten Halswirbel, den Atlas, konzentriert. Dieser Wirbel ist entscheidend für die Beweglichkeit und Stabilität des Kopfes sowie die Verbindung zwischen Schädel und Wirbelsäule. Eine Fehlstellung des Atlas kann zahlreiche Beschwerden verursachen, die auf den ersten Blick nicht mit der Halswirbelsäule in Verbindung gebracht werden. Ziel der Atlastherapie ist es, die Fehlstellung des Atlaswirbels zu korrigieren, ohne dabei auf invasive Maßnahmen wie Einrenken zurückzugreifen.
Die Therapie soll sich positiv auf das vegetative Nervensystem auswirken, insbesondere durch die Aktivierung des Parasympathikus, unseres Entspannungsnervs, und die Regulation des Sympathikus. Dies soll die Selbstregulationsfähigkeit des Körpers fördern und zu einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen. Durch die gezielte Behandlung des Atlaswirbels sollen dann Beschwerden wie Nackenschmerzen, Kopfschmerzen und Schwindel reduziert werden. Die Atlastherapie wird von speziell geschulten Therapeuten durchgeführt, die die Fehlstellung des Atlaswirbels sanft und präzise korrigieren.
Ursachen einer Atlasfehlstellung
Der Atlaswirbel stellt die Verbindung zwischen Wirbelsäule und Schädel her und trägt das gesamte Gewicht des Kopfes von durchschnittlich 5-6 kg. Eine Fehlstellung des Atlaswirbels, auch als Atlasblockade bezeichnet, kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Dazu gehören traumatische Ereignisse wie Unfälle oder Stürze, aber auch repetitive (wiederholte, einseitige) Belastungen oder Fehlhaltungen im Alltag. Diese Fehlstellungen können zu einem Ungleichgewicht in der Verteilung des Körpergewichts führen, was wiederum die muskuläre und skelettale Struktur beeinträchtigt.
Eine nicht korrigierte Atlasfehlstellung kann weitreichende Folgen für den gesamten Bewegungsapparat, das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem haben. Der Atlaswirbel ist eine zentrale Schnittstelle, und seine Fehlstellung kann zu einer Reihe von Beschwerden führen, die oft nicht sofort als solche erkannt werden. Eine exakte Diagnose erfordert geschulte Therapeuten, da die Fehlstellung in bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder MRT oft nur bedingt sichtbar ist.